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WAZ 25.6.1999
OSV
stellt Weichen
Weg zwischen Tradition und Fortschritt
Ab 1977 spielt man wieder auf
Ruhrgebietsebene. Eine Eintrittswelle von 1976 bis 1978 setzt sich dank
der intensiven Jugendarbeit von Martin Hemmert und Edgar Spickenbaum
bis in die 80er Jahre fort.
Interne Spannungen führen 1986 zu
deren Austritt, die weitere Abgänge nach sich ziehen. Im Jubiläumsjahr
1987, bei dessen Feiern der Besuch des deutschen Spitzenspielers Robert
Hübner im Mittelpunkt steht, setzt sich dieser Trend fort. Auch
Rekordvereinsmeister (7 Titel) Friedhelm Dahlhaus wandert ab.
In der Saison 1989/90 ist mit vier Mannschaften, die alle nur im Bezirk
Emscher-Lippe spielen, der absolute Tief- und zugleich Wendepunkt
erreicht.
Die sehr engagierte Jugendarbeit von Karl Hirtz ab
1988, der eine Mannschaft bis in die NRW-Jugendliga führt (1992/ 93)
sowie die Konkurrenz der spielstarken Neugründung "Schwarze Dame"
Osterfeld 1988 unter Bruno Fiori geben dem Vereinsleben neue Impulse.
Die bald einsetzende Rückwanderung ehemaliger OSV-Spieler zieht andere
nach sich.
Hier wäre der schachlich in Mülheim großgewordene
Olaf Heinzel zu nennen, der nunmehr seit sechs Jahren Oberhausens Nr. 1
darstellt. 1996 verleiht ihm der Weltschachbund in Anerkennung seiner
sportlichen Erfolge den Titel eines FIDE-Meisters, und im Dezember des
gleichen Jahres siegt er bei den NRW-Blitzmeisterschaften.
1993 erfolgt ein geplanter Wechsel in der Vereinsführung. Nachfolger
Schlyas, der nun als Vorsitzender des Ruhrgebietsverbandes bzw. des
Schachbundes NRW wirkt, wird Wolfgang Prüfer, der es auch versteht, das
Engagement innerhalb des Vereins zu beleben.
Hier wären
AlfredKlesse, Michael Gerst, Rudi Ohmstede und Rudi Cordsen neben
vielen anderen als besonders aktiv hervorzuheben.
Bei den
Stadtmeisterschaften sind 1994 Edgar Spickenbaum im Blitzschach und
1996 Guido Wolske im Turnierschach erfolgreich. In den
Vereinsmeisterschaften der90erjahre können Olaf Heinzel dreimal, Guido
Wolske und Dragos Ciornei (SDO) je zweimal den Titel erringen.
Der Ersten - einer reinen Amateurmannschaft - gelingt 1996/97 der
Verbandsligaaufstieg mit Heinzel, Wolske, Jörgens, Voge, Weiss, Horn,
Hüwels und W. Prüfer.
Bereits in der nächsthöheren
NRW-Oberliga spielen nur noch mit (Halb-)Profis verstärkte
Mannschaften; ganz zu schweigen von der 1. und 2. Bundesliga. Nach der
Zweiten 1996/97 (Brett 1: Michael Gerst) zieht im Jahr darauf die
Dritte mit ihrem Spitzenmann Martin Beierlein ebenfalls in die
Verbandsklasse ein.
Gute Nachwuchsspieler wie Christian Laps,
Marcel Thieme und Julian Wefers lassen hoffen, daß auch in Zukunft die
eigene Jugend die oberen Mannschaften verstärken wird.
Die
bewußte Entscheidung der Vereinsführung auf Beibehaltung des
Amateurprinzips bedeutet nicht, daß man auf die Nutzung bestimmter
Aspekte der Professionalisierung des Schachsports verzichtet. Dieser
ist als Werbeträger im Vergleich zu anderen Sportarten immer noch sehr
billig und auch im Bereich der Jugendförderung stecken noch
Entwicklungsmöglichkeiten.
In diesem Sinne versucht der OSV
87 seinen eigenen Weg zwischen Tradition und Fortschritt, um auch
zukünftig im Zusammenwirken mit den anderen OB-Vereinen gesunde
Rahmenbedingungen zu schaffen für das leistungsorientierte
Amateurschach.