Besser als der Sonntagskrimi: Hervest Dorstener SK I und OSV 1887 III spielen 4:4 in der Verbandsklasse

Von Kai Hombrecher

Am 27.11. spielten wir in der Verbandsklasse gegen die Schachfreunde aus Dorsten. Obwohl nominell ein Auswärtsspiel, fand der Kampf in unseren Räumlichkeiten statt. Uns konnte das nur recht sein – kamen wir so doch in den Genuss der wie gewohnt tollen Verpflegung durch Alfred Klesse.
Und Nervennahrung war gegen den ratingtechnisch insgesamt favorisierten Gegner zeitweise auch dringend nötig – wer solche Mannschaftskämpfe erlebt, braucht keinen „Tatort“ mehr.

Am Spitzenbrett: Andreas Söhnchen und Carsten Doering

Am Spitzenbrett:
Andreas Söhnchen und Carsten Doering

Stefan Ratzmanns Colle-System führte nach erfolgreicher Verteidigung des Gegners zum ersten Remis.
An Brett eins schien Andreas Söhnchen der klare Favorit zu sein, aber der gegnerische Königsinder hielt dem leichten weißen Vorteil stand – das zweite Remis.
Den ersten vollen Punkt fuhr Stefan Horn ein, der als Schwarzer seinen Gegner im Sizilianer gewinnbringend auskontern konnte.
Zu diesem Zeitpunkt stand ich jedoch schon auf verlorenem Posten – der Rechner sah meinen Gegner in der heimischen Analyse mit 13 (!!!) Bauerneinheiten vorn.
Im Geiste spielten wir also schon mit einer Niederlage.

Die Sorgen wurden nicht weniger, als Martin Beierlein sich geschlagen geben musste, nachdem er in Zeitnot eine Figur verloren hatte und wir angesichts meiner trostlosen Stellung schon zurück lagen.
Ben Hoffmann konnte trotz isolierten Bauerns seine Stellung remis halten und verhinderte so wenigstens größeren Schaden.

Nun wurde es spannend, da ich mittlerweile ein Damenendspiel mit zwei Minusbauern auf dem Brett hatte und auch Kilian Krauss´ Stellung vertrackt geworden war, da sein Gegner mit zwei Figuren gegen einen Turm gut stand und unter Figurenopfer einige Bauern einheimsen konnte.
Wolfgang Prüfer versuchte alles, um noch einen vollen Punkt einzufahren.
Nachdem die Englische Eröffnung 20 Züge auf vollem Brett zelebriert worden war, brannte es nach Öffnung der Stellung an allen Ecken. Am Ende musste er sich ins Dauerschach fügen.

Nun lachte uns Caissa: beim Versuch, meinen Dauerschachversuchen zu entgehen, stellte mein Kontrahent gegen 19.00 Uhr seine Bauern komplett ein und musste sich zähneknirschend ins Dauerschach retten.
Kilian ließ sich nach fast sechs Stunden Spielzeit im Endspiel nicht foppen, opferte seinen Turm an der richtigen Stelle und landete sicher in der Remisstellung mit gegnerischem Randbauern plus Läufer der falschen Farbe – wer damit jetzt nichts anfangen kann, sollte sich aus Rudis Vorräten mal ein Endspielbuch ausleihen…

Am 18.12. empfangen wir mit Mülheim Nord daheim einen schweren Brocken – vielleicht bleibt uns die Schachgöttin ja gewogen?

OSV IIITabelle4. RundeEinzelergebnisse

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