Bezirksklasse: OSV IV unterliegt SV Bottrop III mit 2½:5½

Beim ersten Spiel im neuen Jahr mussten wir auf Uwe Rippke verzichten, der seit Jahren immer über Drei Könige in den Winterurlaub reist; dafür hatten wir mit Klaus-Peter Fuchs einen noch stärkeren Ersatz. Es sah also nach einem ausgeglichenen Kampf aus, doch die Partien verliefen anders.

Zunächst starteten wir gut, nämlich mit zwei Remis an Brettern, an denen der Gegner nach DWZ favorisiert war: Jens Nover vereinbarte in ausgeglichener Stellung früh die Punkteteilung; wenig später folgte Marcel Lohse, der zwei Bauern für die Qualität besaß und nach überstandener Grippe und mit schmerzender Nackenmuskulatur nicht auf eine lange Kampfpartie mit ungewissem Ausgang erpicht war. Beiden kann man zum Unentschieden gegen deutlich über 100 Punkte stärkere Gegner nur gratulieren.

Dann lief es aber leider komplett gegen uns: Es begann mit Alfred Klesse, der eine Figur gegen drei Bauern tauschte und so verbundene Freibauern erhielt — leider gingen die Bauern beim Versuch, sie vorzurücken, verloren, und damit natürlich auch die Partie. Jürgen Wawrzyniak hat mich beauftragt zu schreiben, dass seine Partie von Anfang bis Ende schlecht gewesen sei. Aus meiner Sicht hatte er dank eines gegnerischen Tripelbauern zweitweise gute Angriffschancen, aber leider ging eine Figur verloren; zwar erreichte er noch ein Turmendspiel mit wenigen Bauern, aber zu halten war dieses nicht mehr.

Klaus-Peter Fuchs fand keine Möglichkeit, einen Angriff zu inszenieren — wie er selbst sagte, hätte dort nicht einmal ein Figurenopfer geholfen — und musste seine Partie remis geben. Also mussten aus den letzten drei Partien, die alle noch relativ ausgeglichen standen, mindestens zwei volle Punkte her. Helmut Junge hatte früh zwei Figuren für Turm und Bauern gegeben und es danach hervorragend verstanden, den Gegner mit seinen Schwerfiguren unter Druck zu setzen. Ich entschloss mich aufgrund der Mannschaftssituation zu einem Angriff am Königsflügel, für den ich meinen eigenen König entblößen und eventuellen Kontern aussetzen musste. Andreas Schneider stand zwar etwas passiv, schien mir die Lage aber ganz gut im Griff zu haben.

Dann reklamierte Andreas' Gegner plötzlich Zeitüberschreitung. Andreas war völlig konsterniert und fragte, ob man nicht zwei Stunden für 20 Züge habe — bei einem so erfahrenen Spieler ein Fehler, der nur durch die hohe nervliche Anspannung zu erklären ist. Damit war der Kampf gegen uns entschieden, was mich veranlasste, es in meiner (bis dahin von beiden Seiten langsam gespielten) Partie nicht mehr auf ein Zeitnotfinale ankommen zu lassen, sondern Remis anzubieten, was mein Gegner sofort annahm, und danach gab auch Helmut einem frühen Feierabend seiner Mannschaftskameraden den Vorzug vor weiteren Gewinnversuchen mit Dame und Turm gegen Dame, Läufer und Springer. Helmut ist eben nicht nur ein ganz ordentlicher Schachspieler, sondern vor allem ein hervorragender Mannschaftskamerad.

Leider sind wir durch dieses Resultat in Richtung Abstiegsplatz gerutscht (beim Verfassen dieses Berichts stand noch ein Ergebnis aus); wir müssen in jedem Fall noch mindestens einmal punkten, um die Klasse zu erhalten. Aber dazu bieten sich ja noch drei Gelegenheiten…

OSV IVTabelle4. RundeEinzelergebnisse

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