SV Bottrop III — OSV IV 6:2
Als Tabellenführer reisten wir zum Tabellenletzten, der Dritten vom SV Bottrop. Gewisse Erwartungen waren also durchaus vorhanden, auch wenn unser Gegner an den hinteren Bretten relativ stark besetzt war und wir ohne Daniel Tatarinov (krank) und Alexandru Cosovan (verhindert) antreten mussten, die durch Julian Schwarz und Harald Meyer ersetzt wurden.
Die Partien an den ersten beiden Brettern (Jens Nover und meine Wenigkeit) endeten schnell remis, was hauptsächlich auf den Gesundheitszustand der beteiligten Spieler zurückzuführen war. Leider gab es aber auch schon nach einer Stunde die erste Niederlage durch Julian, der normalerweise nicht so schnell spielt, sich aber durch das Tempo des Gegners und dessen ungewöhnliche Eröffnungswahl (1. … a6, 2. … b5) irritieren ließ und im sechsten Zug eine Figur einstellte; da half auch der Kampf über den 40. Zug hinaus nichts mehr. Dagegen hielt Harald Meyer zunächst sehr gut mit und bewahrte bis weit ins Mittelspiel eine etwa ausgeglichene Stellung; dann verlor er aber wohl etwas den Überblick und wurde doch noch ausgespielt.
An den mittleren Brettern lief es etwas besser: Jürgen Cziczkus an Vier spielte äußerst solide, hielt die Partie im Gleichgewicht und sicherte ein Remis; mehr war mangels größerer Fehler des Gegners wohl auch nicht herauszuholen. Alfred Klesse am fünften Brett geriet früh unter Druck und konnte nicht verhindern, dass der gegnerische Turm mit Bauerngewinn auf seine 2. Reihe gelangte. Aber er kämpfte weiter und konnte die Stellung so vereinfachen, dass sein Gegner nicht mehr an den Gewinn des Endspiels glaubte — ein weiteres Remis.
Damit hätten aber Marcel Lohse und Karl Hirtz an den Brettern Drei und Sechs ihre Partien gewinnen müssen, um wenigstens noch einen Mannschaftspunkt zu sichern. Bei Karl sah es damit schon nicht sehr gut aus. Sein König war im Zentrum steckengeblieben und musste sich der aktiven gegnerischen Figuren erwehren. Am Ende entschied ein Einschlag mit scheinbarem Turm- bzw. Qualitätsopfer, der Karl aber tatsächlich die Dame kostete. Seiner Einschätzung „es ist wohl nicht zu früh zum Aufgeben“ konnte ich mich vollumfänglich anschließen. Marcel bemühte sich redlich; er griff mit Läuferpaar und allen Schwerfiguren den gegnerischen König an, konnte aber die Verteidigung nicht durchbrechen und lief schließlich in einen Konter (Springerschach — Matt oder Dame weg).
Eine so deutliche Niederlage hatten wir in dieser Saison bisher nicht und auch für diesen Kampf nicht erwartet. Leider sind die Ergebnisse ja derzeit nicht zeitnah im Portal einsehbar, aber aufgrund der Paarungen steht bereits fest, dass entweder Sterkrade-Nord V oder Schwarz-Weiß III die Tabellenführung übernehmen wird. Dass wir die nächste Runde spielfrei haben, verbessert die Situation nicht gerade; danach wird sich zeigen, ob wir in der letzten Runde überhaupt noch einmal eine Chance haben werden, den Titel anzugreifen.