NRW Oberliga 2015/16: Oberhausener SV – SV Letmathe

In der dritten Runde der Oberliga NRW ging es gegen unseren Mitaufsteiger aus der letzten Saison in der NRW-Klasse. Damals hatten wir sehr knapp und glücklich ein 4,5 – 3,5 erspielt, wo wir schon mit einer Niederlage rechnen mussten. Dieses mal lief es besser, auch wenn es anfangs nicht danach aussah. Denn am Anfang fingen wir uns eine Niederlage ein.

Andreas Söhnchen an Brett 5 hatte sich mit den schwarzen Steinen im Caro-Kann gegen Martin Grürmann eine bequeme Stellung erspielt und wollte daraufhin zuviel von der Stellung. So kam es, dass er eine Menge Luft in die Stellung liess, welche die Partie dann leider auch umpustete.

Zur „Halbzeit“ hin lief es dann aber richtig gut für uns. Den Anfang der eintretenden Siegesserie machte Claus Nissen an Brett 7 gegen Sascha Pfleger. Er hatte sich für Grünfeldindisch als Waffe gegen 1.d4 entschieden und dabei für eine etwas aus der Mode gekommene Variante gegen das klassische 7.Lc4/8.Se2. Sein Gegner fand zunächst auch die besten Züge, doch danach wendete sich das Blatt. So konnte Claus schließlich mit einem Qualitätsopfer dafür Sorge tragen, dass sein Freibauer unaufhaltsam wurde.

Danach ging es mit meiner Schwarzpartie gegen Karl-Heinz Podzielny weiter. Nach der Reti-Eröffnung versuchte mein Gegner mich mit aktivem Spiel in Bedrängnis zu bringen, schwächte dabei aber ein Stück weit seine eigene Stellung, während es mir gelang unangenehmen Verwicklungen und ähnlichen Klippen auszuweichen. Beide Könige verblieben lange Zeit in der Mitte wie bei einem Chicken Game. Irgendwann entschied ich mich für die lange Rochade, während sein König weiter in der Mitte blieb. An einer Stelle nutzte ich die Chance für ein Bauernopfer zwecks vielversprechender Öffnung der Stellung. Ein paar Züge später bereute ich die Entscheidung, denn es sah für mich so aus, als hätte ich mich verkalkuliert und meine eigene Stellung gesprengt. Glücklicherweise behielt ich bei beiderseits etwas knapp gewordener Zeit die Nerven und konnte aufzeigen, dass es tatsächlich die Stellung meines Gegners war, welche unheilbar löchrig war. Somit war der zweite Sieg eingefahren.

Nicht viel später legte Andreas Voge mit Weiß an Brett 8 gegen Mateusz Dubinski nach. Im Najdorf-Sizilianer hatte er sich eine angenehme Druckstellung aufgebaut und konnte später kombinatorisch die unsichere Königsstellung seines Gegners ausnutzen, was uns den dritten Sieg in Folge einbrachte.

Der vierte Sieg wurde dann von Dragos Ciornei an Brett 6 mit den weißen Steinen gegen Rüdiger Haude beigesteuert. Auch er bekam es mit der sizilianischen Eröffnung zu tun, sein Weg zum Sieg führte aber über trockenes Positionsspiel. Nachdem er einen Mehrbauern erbeutet hatte, verwertete er diesen in einem Endspiel, wo beide Seiten neben einigen Bauern noch einen Turm und einen Springer hatten.

Heiko Kummerow spielte danach mit Weiß an Brett 4 gegen Jiri Soukup mannschaftsdienlich Remis in einer Stellung, wo er unter Umständen noch einen – allerdings riskanten – Gewinnversuch hätte unternehmen können. Dadurch stand es für uns 4,5 – 1,5 und der Mannschaftssieg stand fest.

Aus den zwei noch ausstehenden Partien kam leider nicht mehr viel zusammen. Jürgen Kaufeld hatte sich mit Weiß an Brett 2 gegen Mateusz Kolosowski bewusst für einen eigentlich harmlosen, aber bequem zu spielenden Aufbau mit Doppelfianchetto in der symmetrischen Variante des g3-Grünfeldinders entschieden. Dank ungenauen Spiels seines Gegners fuhr er damit zuerst auch sehr gut und erhielt nach der Zeitkontrolle eine starke Endspielstellung mit Mehrbauer und zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel. Leider unterliefen ihm Ungenauigkeiten, die ihn die Kontrolle über die Stellung verlieren liessen und dem Gegner letztendlich die Möglichkeit boten, in ein Endspiel mit Turm (für Jürgen) und Läufer abzuwickeln, welches keine realistische Möglichkeit für einen Sieg bot und daher auch mit Remis endete.

Aleksej Litwak war an Brett 3 mit Schwarz gegen Jan Adamski noch weniger vergönnt. Er hatte im geschlossenen Katalanen eine etwas umständliche Verteidigungsarbeit zu leisten, die ihm leider nicht glückte. Er verlor seine Turm und bekam dafür einen Springer und einen Bauern. Nachdem es seinem Gegner dann gelang, die verbliebenen Schwerfiguren abzutauschen, war es Aleksej unmöglich die Bauern auf beiden Flügeln beisammen zu halten und er musste sich nach langem Kampf geschlagen geben.

Summa summarum bleibt festzustellen, dass es uns gelungen ist in der Tabelle mit Köln und Wattenscheid den nach Mannschaftspunkten und Brettpunkten geteilten 1. Platz einzunehmen!

3. Runde: Ergebnisse 3. Runde Oberliga NRW

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