Oberliga NRW 2015/16: OSV 1 – DJK Aufwärts Aachen 2

Der Kampf gegen unseren Gegner in der 7. Runde fing eigentlich gut an – wir starteten mit einem kampflosen Sieg an Brett 1. Der Gegner von Vlastimil war kurzfristig aus beruflichen Gründen verhindert und es war wohl auch kein Ersatzmann verfügbar gewesen. Jedenfalls hatten wir so eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Mannschaftskampf, denn an den anderen Brettern standen wir ordentlich bis gut. Doch dann entwickelte sich der Mannschaftskampf zu einer Episode von Pleiten, Pech und Pannen.

Es fing damit an, dass Heiko an Brett 5 als Schwarzer in einer Französischstellung eine Abwicklung wählte, welche leider ein Loch hatte und ihn eine Figur mitsamt Partie kostete.
Dann spielte Andreas an Brett 8 mit Weiß in einer für ihn klar vorteilhaften Sizilianischstellung zu sehr für die Galerie, so dass er am Ende kompensationslos eine Qualität zurück lag. Auch er verlor.
Ich selber stand an Brett 2 nicht nach. Ich wählte eine Kombination, welche mir drei Bauern für einen Springer einbrachte und dabei gleichzeitig die Rochadestellung meines Gegners um ihren Bauernschutz brachte. Direkt danach gewann ich einen vierten Bauern (später fand ich heraus, dass ich anstelle des Bauerngewinns eine Gewinnkombination zur Verfügung hatte) und hätte bequem einen Damentausch herbeiführen können mit besserer Stellung. Stattdessen ritt mich bei beidseitig knapper Zeit der Teufel und ich manövrierte meine Dame unrettbar in eine Falle, aus der es kein Entkommen gab.
Das gleiche Drama, in verzeihlicherer Form, spielte sich in Jürgen’s Partie an Brett 3 ab. Nach scharfem Eröffnungsspiel im 2.c3-Sizilianer ergab sich eine Mittelspielstellung, wo Jürgen zwei Bauern und Springer gegen einen Turm hatte. Beide Seiten konnten keine großen Fortschritte erzielen und so wurde etwas herum manövriert. Allerdings übersah Jürgen die giftige Idee eines auf den ersten Blick nach einem harmlosen Luftloch schaffenden Bauernzug seines Gegners. Nach einem weiteren Bauernzug stellte sich heraus, das eben jener harmlose Luftlochzug die Grundlage für einen tödlichen Angriff auf die schwarze Dame schaffte, der fast mitten auf dem Brett die Rückzugsfelder ausgegangen waren.

Immerhin konnte Dragos an Brett 6 die Unglücksserie unterbrechen und seinem Gegner nach der von diesem wohl zum ersten Mal angewandten Russischen Verteidigung einen Bauern abnehmen und diesen souverän im Endspiel verwerten – und zwar in Form eines hübschen Mattbildes!

Das war dann allerdings auch der einzige Lichtblick für uns, denn an Brett 7 musste sich Claus nach einem Bauernopfer seines Gegners in der Französischen Eröffnung fast von Anfang an mühsam verteidigen. Er geriet in ein Endspiel mit Minusbauer, bei dem beide Seiten neben mehreren Bauern je einen Läufer und einen Turm hatten. In einem späteren Turmendspiel kam noch ein weiterer Mehrbauer für den Gegner dazu, zudem waren es dann verbundene Freibauern. Die Partie war nicht zu halten und somit unsere Mannschaftsniederlage endgültig besiegelt.

Es passt ins Bild eines völlig verkorkst verlaufenen Mannschaftskampfes, dass Aleksej in der zuletzt laufenden Partie an Brett 4 nichts aus seiner viel versprechenden Stellung holen konnte, die aus einem Paulsen-Sizilianer entstanden war. Unser Weißspieler hatte einen gedeckten Freibauern am Damenflügel, auf dem sich auf schwarzer Seite nur noch ein isolierter und anfälliger Bauer auf b5 befand. Hinzu kam ein schlecht stehender Springer von Schwarz auf g7 mit wenig Zugmöglichkeiten und ein schwarzer Doppelbauer auf der e-Linie, für den es keine Kompensation gab. Allerdings schaffte es der Schwarzspieler in weißer Zeitnot denn doch Gegenspiel am Königsflügel aufzuziehen. Es hätte dennoch nicht langen dürfen, aber es war halt ein verkorkster Mannschaftskampf. Am Schluss stand ein völlig remises Turmendspiel und eine 5,5-2,5-Niederlage für uns.

Der Link zu den Ergebnissen der 7. Runde: 7. Runde Oberliga NRW 2015/16

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