OSV III schlägt SU Huckarde-Westerfilde I mit 6,5 : 1,5

Von Kai Hombrecher

Caissa ist bekanntlich ein launisches Geschöpf – man weiß nie, ob sie ihr holdes Gesicht oder eine garstige Fratze zeigen wird.
So war ich vor dem Kampf durchaus unsicher ob meiner Aussichten, da ich sie zugunsten des japanischen Brettspiels Go in den letzten Monaten arg vernachlässigt hatte.
Aber die Schachgöttin zeigte sich nicht nur mir, sondern gleich der ganzen Mannschaft gewogen.
An sieben von acht Brettern waren wir DWZ-technisch favorisiert – teilweise sehr deutlich. Am Ende gingen wir ohne Gegentor vom Platz.

Stefan Horn hatte seinem Gegner früh einen isolierten Doppelbauern verpasst, konnte diesen Vorteil jedoch nicht in einen Sieg ummünzen. Rudi Ohmstede hielt eine verrammelte Stellung an Brett 8 zusammen und erlangte ebenfalls ein Remis.

Danach holten Stefan Ratzmann und Martin Beierlein die vollen Punkte – Stefan gar unter Bauernopfer – bevor Kilian Kraus ein Remis in einem völlig ausgeglichenen Turmendspiel sicher nach Hause brachte.

In meiner Partie fühlte ich mich schon recht früh überlegen, da mein Gegner frühes Gegenspiel übersehen hatte. (Am heimischen Rechner hat mir Komodo die Freude später aber verdorben und auf beträchtliche Möglichkeiten meines Gegners hingewiesen…) Mein abschließender Angriff mit Freibauern und Läuferpaar wurde nach Abwehr zweier Mattdrohungen mit dem ersehnten Punkt belohnt.
Damit war der Mannschaftskampf entschieden.

Andreas Söhnchen gewann gegen eine – wie er sagte – anspruchslose Eröffnungswahl seines Gegners, allerdings wäre mir auch keine Eröffnung bekannt, in der man ihm etwas vormachen könnte… :o) Am längsten kämpfte Wolfgang Prüfer. Als in seiner Partie mehrfach die Uhr versagte, mag er sich sehnsüchtig an die alten Zeiten von Jerger und Gardé erinnert haben. Die alten Holzschätze haben immer reibungslos funktioniert, wenn sie bloß regelmäßig aufzog. Andererseits wäre die Umsetzung moderner Bedenkzeitregelungen mit Inkrement bei Analoguhren sicherlich eine Herausforderung für alle Akteure…
Wolfgang ließ sich aber nicht beirren und beendete ein Schwerfigurenendspiel letztlich mit Mehrturm und dem krönenden Abschluss dieses Mannschaftskampfes.

Bleibt nur, ein uns allen ein herzliches „Weiter so!“ zuzurufen.

OSV IIITabelle3. RundeEinzelergebnisse

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