Oberliga NRW: Porz II – Oberhausener SV 3,5-4,5

Vorweggenommen: Das Ergebnis schmeichelt uns, es hätte auch eine deutliche Niederlage für uns werden können.

Die Ankunft bei unseren Gegnern in Köln Porz verlief weitgehend reibungslos, einzig die Suche nach Parkplätzen für die Autos gestaltete sich etwas schwierig. Wir spielten nach Setzliste mit den Spielern von 1 – 5 und 7 – 9, unsere Gegner traten mit 4 Stammersatzspielern an. Dies machte die Eröffnungsvorbereitung für die untere Hälfte unseres Teams mehr oder weniger obsolet. Es lief auch vorerst nicht gut für uns. Claus mixte an Brett 7 gegen die grünfeldindische Verteidigung seines Gegners zwei unterschiedliche Eröffnungssysteme miteinander, die sich wohl nicht gut miteinander vertrugen. Sein Gegner bekam gutes Spiel, im weiteren Verlauf sah Claus sich veranlasst seine Dame gegen Turm und Läufer zu geben, ohne dabei nennenswerte Kompensation zu erlangen. Somit startete der Kampf mit einer Niederlage. An den anderen Brettern sah es gemischt aus: Andreas hatte eine solide Igelstruktur auf dem Brett; Vlastimil eine wahrscheinlich ausgeglichene Stellung mit viel Holz auf dem Brett; Jürgen eine etwas bessere Stellung in der Panno-Variante des g3-Königsinders; Dragos eine Stellung mit Läuferpaar, aber einem Minusbauern und starkem Zentrum des Gegners; Heiko eine vielversprechende Stellung mit Läuferpaar gegen Springerpaar ohne erkennbare Gegenspielmöglichkeiten seines Gegners; Aleksej eine gute Stellung gegen einen originellen Antisizilianer seines Gegners; ich selber eine unklare, aber für meinen Gegner leichter zu spielende, aus der slawischen Verteidigung entstandenen Stellung mit Isolani, was sich im eigenen Zeitverbrauch niederschlug.

Vlastimil bekam ein Remisangebot, welches er nach längerem Überlegen annahm. Zu dem Zeitpunkt hatte Andreas sich mit seinen Bauern veropfert und musste ums Remis kämpfen, mit objektiv wenig Erfolgsaussichten. Bei Aleksej hatte sich eine damenlose, aber dennoch wilde Stellung ergeben, wo sich schwer sagen ließ wer besser stand. Dafür hatte Jürgen, ebenfalls in einer damenlosen Stellung, die Qualität seines Gegners gewonnen. Im Gegenzug musste sich Dragos, ähnlich wie Andreas, mit einem klaren Minusbauern ums Remis bemühen. Heiko baute immer mehr Druck auf den Gegner auf (in Form eines eigentlich ungeplanten Königsangriffs), was diesen veranlasste eine Qualität zu opfern, was aber nicht viel half. Ich wiederum musste mit einem Minusbauern und passiver Stellung bei deutlich geringerer Bedenkzeit ums Remis kämpfen. Wie bereits vorher erwähnt, sah es nicht sonderlich gut für uns aus.

Jürgen konnte seine Mehrqualität souverän verwerten, Dragos schaffte es ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zu erreichen, in dem der Mehrbauer seines Gegners keine nennenswerten Aussichten auf Verwertung hatte. Ähnliches schaffte Andreas, er konnte in ein Leichtfigurenendspiel mit guten Remisaussichten abwickeln. Heiko steuerte zur Zwischenbilanz einen weiteren vollen Punkt bei, dafür wurde es bei Aleksej sehr wild und er musste mittels eines Qualitätsopfers große Risiken auf sich nehmen (die wohl zur Niederlage hätten führen können). Ich selber musste mich in einem Endspiel mit Minusbauern quälen, aus welchem maximal zwei Ergebnisse erzielbar waren. Überflüssig zu erwähnen, dass ich immer noch mit deutlich weniger Bedenkzeit als mein Gegner klarkommen musste.

Jedenfalls lief es zum Schluss rund für uns. Dragos erspielte das mittlerweile zu erwartende Unentschieden und bei Aleksej machte sich das Risiko bezahlt. Sein Gegner behandelte die Stellung nicht umsichtig genug, so dass Aleksej sich mit zwei verbundenen Freibauern gegen die Mehrqualität durchsetzen konnte. Andreas konnte dank ungenauem Spiel seines Gegners das Remis erzwingen, was uns den Sieg sicherte. Als Letzter musste ich mich noch meiner Haut erwehren, leider vergebens. Nach langem Ringen musste ich mich in einem Doppelturmendspiel geschlagen geben und meinem Gegner zum verdienten Sieg gratulieren.

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