Nach zähem Kampf konnte die Fünfte den bisherigen Tabellenersten SF Gelsenkirchen 2002 II auswärts knapp mit 3½:4½ Punkten bezwingen — es war vor allem ein Sieg der besseren Spielmoral: Unsere Mannschaft spielte wieder in der bereits bewährten Formation ohne Kirill Novozhilov, dafür mit Helmut Junge, die Gastgeber hingegen mit drei Ersatzspielern, von denen zwei erst gar nicht erschienen. Es war also im Grunde nur noch notwendig, den 2:0-Vorsprung zu verwalten.
Daher war es auch nicht sonderlich überraschend, dass Rudi Cordsen an Brett Eins und Jens Nover an Drei ihre ohnehin ziemlich ausgeglichenen Partien zu einem schnellen Remis steuerten. Leider patzte dann aber Dominik Pickardt an Brett Zwei völlig unnötig und ohne äußeren Druck — durch eine Fesselung ging einfach eine Figur verloren.
Glücklicherweise konnte Jürgen Cziczkus diese Scharte sofort wieder auswetzen; seinem konsequenten Angriffspiel hatte sein Gegner schließlich nichts mehr entgegenzusetzen und gab angesichts partieentscheidender Materialverluste auf. Damit fehlte nur noch ein Remis zum Mannschaftssieg; trotzdem sollte es noch einmal spannend werden.
Norbert Bombach am sechsten Brett opferte zuerst einen Läufer und später noch einen Turm für einen stark aussehenden Königsangriff, der jedoch nach umsichtiger Verteidigung des Gegners nicht durchschlug; nachdem die letzte Mattdrohung abgewehrt war, konnte Norbert nur noch gratulieren. Nun hing alles an Jürgen Wawrzyniak am vierten Brett.
Jürgen konnte seinen Kontrahenten zwar in arge Zeitnot bringen, ihn aber nicht zu einem partieentscheidenden Fehler zwingen. Nach der Zeitkontrolle blieb ein Bauernendspiel, in dem Jürgen mit einem isolierten Doppelbauern kaum noch auf Sieg spielen, letztendlich aber durch Einsperren des gegnerischen Königs zumindest das kampfentscheidende Remis sichern konnte.
Damit hat die Fünfte den bisherigen Tabellenführer „vom Thron gestoßen“ und sich selbst den fünften Platz gesichert; in der nächsten Runde (am 25. Januar) wartet dann mit Bottrop gleich der nächste Tabellenführer.
Insgesamt war dieser Erfolg weniger auf die Spielstärke eines Einzelnen zurückzuführen, sondern vielmehr das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Um es mit den Worten von Rudi Cordsen zu sagen: „Einer steht für den anderen ein, und das ist gut so.“