Bezirksliga: Endlich ein Erfolg für die Vierte

Nach dem unglücklichen Beginn mit vier Niederlagen konnte sich die vierte Mannschaft gegen SG Gladbeck III klar mit 6:2 durchsetzen.

In dieser fünften Runde ging es für uns gegen einen von nur zwei Konkurrenten in der Liga, der im DWZ-Schnitt merklich schwächer ist als wir. Es war also klar, dass wir bei diesem Heimspiel punkten mussten, um die rote Laterne abzugeben; und nach der spielerischen Leistung der vorherigen Runde bestand durchaus Grund zum Optimismus. Zwar mussten wir Jürgen Cziczkus und den kurzfristig erkrankten Niclas Kohl ersetzen, aber dafür standen uns mit Helmut Junge und (leider zum letzten Mal in dieser Saison) Marcel Lohse zwei starke Ersatzspieler zur Verfügung.

Der Kampf begann friedlich mit einem schnellen Remis von Jens Nover, wurde dann aber bald kurios: Helmut Junge beanstandete, dass sein Gegner einen Königszug (der wohl Material gekostet hätte) ausgeführt und danach den König auf ein anderes Feld gerückt habe. Anstatt jedoch die Uhr anzuhalten und die Überprüfung durch die Mannschaftsführer abzuwarten, spielte er weiter — und gewann wenig später das Endspiel mit einem Läufer mehr.

Nach diesem Punktgewinn zog es Marcel Lohse vor, das Remisangebot seines Gegners anzunehmen, statt auf Ausnutzung seines Raumvorteils im Zentrum und am Königsflügel zu spielen. In der folgenden Phase habe ich dann von den anderen Partien leider nicht mehr so viel mitbekommen; Alfred Klesse konnte seine Partie gewinnen, und Norbert Bombach steuerte einen weiteren halben Punkt bei, mit dem er anscheinend auch ganz zufrieden war.

Rudi Cordsen ärgerte sich etwas, denn er hatte sich mit einem Mehrbauern Gewinnchancen im Turmendspiel ausgerechnet, ließ aber eine Blockade zu, durch die kein Durchkommen mehr war und das Spiel remis endete. Doch immerhin hatten wir mit seinem halben Brettpunkt schon mal einen von zwei Mannschaftspunkten sicher.

Meine Partie wurde zu Beginn des Mittelspiels etwas wild: Ich konnte eine Figur gewinnen, musste dafür aber — wohl auch aufgrund eines Rechenfehlers — drei Bauern hergeben und hatte zunächst Schwierigkeiten, meine Figuren zu koordinieren. Mit den folgenden Zügen konnte ich meine Figurenstellung trotz knapper Bedenkzeit schrittweise immer weiter verbessern und schließlich die gegnerische Dame fangen, was wenige Züge später zum Gewinn führte. In der Zwischenzeit hatte auch Frank Hauffe die Dame für einen Turm gewonnen (leider habe ich auch das nicht gesehen) und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Damit hatten wir nicht nur den ersten Saisonsieg erreicht, sondern auch das unerwartet deutliche 6:2 ohne eine einzige Verlustpartie, und dank besserer Brettpunktzahl haben wir Gladbeck in der Tabelle überholt. In der kommenden Runde am 31. Januar wartet in Horst der zweite nominell schwächere Gegner auf uns; dann bietet sich uns die Chance, einen weiteren Tabellenplatz gutzumachen.

OSV IVTabelle5. RundeEinzelergebnisse

3 Gedanken zu “Bezirksliga: Endlich ein Erfolg für die Vierte

  • 11. Januar 2016 um 11:10
    Permalink

    Mein Gegner hatte tatsächlich seinen König gezogen, die Uhr gedrückt, und bevor ich meinen Zug ausführen konnte, entdeckt, daß er sofort erneut eine Figur verlieren würde. Da schob er seinen König ein zweites mal, um seine Figur zu retten. Zwei Zuschauer haben den Vorgang beobachtet. Es wurde laut, als ich reklamierte. Mein Gegner bestand darauf, daß er korrekt gespielt hätte.
    Da ich bereits eine Mehrfigur hatte, dachte ich, daß ich die Partie so oder so gewinnen werde.
    Und deshalb wollte ich es nicht noch lauter werden lassen, denn im Saal liefen noch Partien der Ersten Mannschaft. Ich habe deswegen lieber weiter gespielt. In Zukunft werde ich das nicht mehr machen, sondern auf die Turnierleitung warten. Nach dem Spiel hat mir mein Gegner noch gesagt, daß ich für sein Verhalten Verständnis aufbringen müßte, weil er sich „unbedingt retten“ wollte.

    Antwort
    • 11. Januar 2016 um 15:00
      Permalink

      Ich habe für ein derartiges Verhalten jedenfalls kein Verständnis – wenn in solcher Weise vorsätzlich gegen die Regeln verstoßen wird, hat das in meinen Augen nichts mehr mit einem sportlichen Wettkampf zu tun. Aber da weder der Mannschaftsführer-Kollege Frank Puskailler noch ich den Vorfall beobachtet hatte, hätten wir mit den Spielern und den beiden Augenzeugen in einen Nebenraum gehen und dort die Sache überprüfen müssen, und dazu hätte es einer Reklamation mit Anhalten der Uhr bedurft – einfach so von außen eingreifen kann man da als Mannschaftsführer nicht. Zum Glück hat sich die Einschätzung bestätigt, dass der Läufer noch zum Gewinn des Endspiels reichte.

  • 11. Januar 2016 um 16:07
    Permalink

    In der Amateurliga sollte es eigentlich friedlicher zugehen, wo doch der Begriff „Amateur“ von „liebhaben“ kommt. Nur mal so als gedankliche Anregung zum Jahresbeginn.

    Antwort

Schreibe einen Kommentar zu hlmut Junge Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Es werden nur Kommentare mit korrekten Angaben zu Namen und Email-Adresse veröffentlicht. Eine Anonymisierung durch die Redaktion (auch mit selbst gewähltem Pseudonym) ist auf Wunsch möglich.