Bezirksklasse: Kein sehr schöner Tag

OSV IV — SC Buer-Hassel III 3:5

Vorab: Der Urheber dieses geflügelten Wortes (oder besser: Gesanges), unser überragender Topscorer Karl Hirtz, hatte heute als Einziger wirklich Grund zur Freude; für den Rest der Mannschaft verlief der Kampf eher mau bis mäßig, auch wenn ich von keinem meiner Mannschaftskameraden behaupten würde, dass er eine schlechte Leistung gezeigt hätte. Aber von vorn: Weiterlesen

3 – 2 – 1 – Hahn

Von Uwe Rippke

Beim Schnellschachturnier am 23.01.24, das relativ klein (15 Teilnehmer), aber hochkarätig besetzt war, gab es einen spannenden und interessanten Zieleinlauf. Wie immer wurden 7 Runden gespielt. Nach 5 davon lagen Dragos Ciornei, Matthias Hahn und André Krüger punktgleich mit 4 Zählern in der Pole-Position. Dahinter mit 3 Zählern Claus Nissen und Niclas Kohl. Runde 6 führte André Krüger dann im Gesamtergebnis um einen halben Zähler hinter die beiden Spitzenreiter. Der Zieleinlauf vereinte Dragos Ciornei und André Krüger wieder – mit 5,5 Punkten auf dem punktetechnisch geteilten 2. Platz. Matthias Hahn konnte sich mit 6 Punkten den alleinigen 1.Platz erarbeiten.

Ergebnisse (mit Gesamtwertung)

Juhu! Erster Sieg für Generationenteam OSV V

Kreisliga: SG Gladbeck III – OSV 87 V 2:3

Von Gerd Arlt

Eher überraschend der erste Sieg des Generationenteams OSV V in der Kreisliga. Zwar gingen die Gladbecker mit zwei Siegen in Führung. Dennoch Dank an Tom Gosek und an seine Mutter als Chauffeurin für den Spontaneinsatz. Gegen seinen Seniorgegner konnte er aber noch nicht bestehen. Harald Meyer beeindruckte wieder durch seinen Angriff, der aber letztlich daran scheiterte, dass er die Entwicklung der nicht unmittelbar beteiligten Figuren vernachlässigt hatte.

Dann die drei „dick points“. Der Gegner von Stefan Marks erfreute sich kurzfristig des guten Geschäfts, gegen Turm und Figur die Dame gewonnen zu haben. Nach zwei Springerzügen wurde aber dessen eigene eher kompensationslos aufgegabelt. Umsichtig geführt die Partie unseres Novizen Elia Büttner. Zwar misslang ihm die unmittelbare Bestrafung des Raubs eines vergifteten Bauern, er erreichte aber eine taktisch chancenreiche Stellung, die er dann auch definitiv nutzte. Ein Partiegewinn der eigentlich nicht zu erwarten war. Gratulation unserem Matchwinner. Als letzter kämpfend, durfte ich mich der Mannschaftsleistung natürlich nicht entgegenstellen.

Dank auch an unseren umsichtigen Mannschaftsmanager und Begleiter Karl Hirtz. Für die folgenden Mannschaftskämpfe ist unser Appetit nun gewachsen.

Kreisliga

Vlastimil Hort wird 80

vlastimil_hort_2023

Vlastimil Hort auf einem Foto von ChessBase

Heute, am 12. Januar 2024, wird unser Ehrenmitglied Vlastimil Hort 80 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich!

Geboren wurde „Vlasti“, wie er von Freunden genannt wird, am 12.1.1944 in Kladno nahe Prag. Nachdem ihn das Schicksal im Alter von fünf Jahren zum Schachspiel geführt hatte, stieg er schon bald in die Weltspitze auf, der er rund drei Jahrzehnte angehörte. Zu seinen Erfolgen zählen sechs tschechoslowakische und drei deutsche Meistertitel, mehrere olympische Medaillen, die Teilnahme am WM-Kandidatenturnier 1977, wo er im Viertelfinale knapp Boris Spasski unterlag, sein Einsatz beim „Match des Jahrhunderts“, Weltrekorde im Blind- und Simultanschach und der Seniorenweltmeister-Titel 2006 im Chess960. 1986 wurde er deutscher Staatsbürger, nachdem er bereits mehrere Jahre in Deutschland gelebt hatte. Für SG Porz spielte er in der 1. Bundesliga; 2001 wechselte er dann zum OSV, wo er der ersten Mannschaft als Spieler und Trainer zum Aufstieg auf NRW-Ebene verhalf.

Neben dem sportlichen Einsatz begeisterte er die „breite Masse“ der OSV-Mitglieder auch immer wieder durch Simultan- und Generationenturniere, bei denen er seine berühmten Anekdoten zum Besten gab. Wer dabei nicht anwesend war, kennt Vlastimil vielleicht noch als Kommentator von „Schach der Großmeister“ (gemeinsam mit Helmut Pfleger) im WDR, oder hat eines seiner Bücher wie „Schwarzweiße Erzählungen“ oder „Meine Schachgeschichten“ gelesen.

Leider zwangen körperliche Gebrechen ihn in letzter Zeit, sich zunehmend aus dem Vereinsleben zurückzuziehen; deshalb ist auch noch nicht geklärt, wann und in welcher Form wir seinen runden Geburtstag feiern können. Wir wünschen aber alles Gute und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

ChessBase hat heute einen sehr ausführlichen Artikel zu Vlastimils Lebenslauf veröffentlicht, der mit dem Bild verlinkt und sehr zu empfehlen ist.

Kreisliga: OSV V – SV Horst VII 1,5 : 3,5

Von Gerd Arlt

Mit einer Schar gereifter Jugendlicher traf Jürgen Fischer von Horst VII bei uns ein. Dass eine 7. Mannschaft mit so soliden Könnern antritt, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Einen-Kopf-Größeren übten mit unseren Jungjugendlichen wenig Nachsicht. Sinan Scholling musste hinnehmen, dass sich ein Springer auf dem Feld seines Turmes breit machte. Tom Gosek baute bei seiner Mannschaftspremiere die Figuren zielgerichtet gegen den gegnerischen König auf, musste aber hinnehmen, dass es im Fortgang der Ereignisse immer weniger wurden. Bei beiden gegen die Kopfgrößeren dennoch anerkennenswerte Leistungen.

Aber auch gegen unsere Senioren zeigten sich die gereiften Jugendlichen sehr entschlossen. Harald Meyers Gegner widersetzte sich dem gewohnten Ansturm und kehrte die Situation erfolgreich um. Stefan Marks handelte sich ein Besorgnis erregendes Doppelbauer-Duo ein und erkämpfte sich damit verdient ein Remis. Im Seniorenduell tat ich mich mit Schwarz wieder gewohnt schwer. Meine letztlich nicht schlecht postierten Figuren ermöglichten es aber, den gegnerischen König definitiv zu bedrängen.

Es bleibt spannend wie im letzten Jahr. Wann gelingt uns der erste Sieg. Gegen Gladbeck in der nächsten Runde wohl eher nicht. Oder doch?

Kreisliga

Kreisliga: Kirchhellen IV – OSV V 3,5 : 1,5

Von Gerd Arlt

OSV V 11-12-2023Nach gut einer Stunde Spielzeit entstand um mich herum eine mir unverständliche Unruhe. Grund war ein meinem getrübten Gehörsinn entgangener Klingelton. Bei dem für mich pantomimischen Vorgang ließ mich das energische Gebaren des Mannschaftsführers der Kirchhellener schließen, dass das Missgeschick wohl zu unseren Lasten ging. Mit demokratischer Gelassenheit und in der Gewissheit der Richtigkeit von Regeln nahmen wir das uns bereitete Schicksal hin.

Bis dahin waren wir hinsichtlich eines positiven Ergebnisses durchaus nicht chancenlos. Ich war gut aus der Eröffnung gekommen und konnte eigentlich nicht viel verderben. Harald Meyer ließ zwar einen gegnerischen Bauer tief in die eigenen Reihen eindringen, entfachte dann aber einen durchaus gefährlichen Angriff. Helmut Junge wirkte mit seinem Turm auf der 7. Reihe stärker, konnte aber nach gut einer Stunde nach oben berichtetem Vorfall die Heimreise antreten. Dank für seine kurzfristig zugesagte Spielbereitschaft. David Kremer musste mit einer Figur weniger dieses Mal die Segel streichen. Sinan Scholing lieferte sich mit seiner ebenfalls jungen Gegnerin einen harten Schlagabtausch.

Dann das Ende: Sinan erlangte Qualitätsvorteil, lief aber im Drang zu einem scheinbar einfachen Gewinn in eine Springergabel mit dem dann immer noch schönen Ergebnis eines halben Punktes. Haralds Gegner konnte sich mit Müh und Not des Angriffs erwehren und entschied dann mit dem vorgedrungenen Bauern die Partie zu seinen Gunsten. Wie unser Betreuer und Fotograf Karl erkannte, hätte ich zwar schneller und überzeugender gewinnen können. Aber auch so hat es noch gereicht.

Hat es dieses Mal noch nicht so richtig geklappt, gelingt uns ja vielleicht am 7. Januar ein positives Ergebnis.

Kreisliga

Erfolgreicher Jahresabschluss für die Dritte

Verbandsbezirksliga: OSV III – SC Buer-Hassel II 4½:3½

Von Lennart Faber

Die Bretter 1 bis 6 (von hinten nach vorne) mit den OSV-Spielern (rechts) Yavuz Kalafatoglu, Lennart Faber (links stehend), Pavlo Takser, Uwe Rippke, Alexandru Cosovan und Daniel Tatarinov; hinten stehend: Ersatzspieler Alfred Klesse (Brett 8).

Die Bretter 1 bis 6 (von hinten nach vorne) mit den OSV-Spielern (rechts) Yavuz Kalafatoglu, Lennart Faber (links stehend), Pavlo Takser, Uwe Rippke, Alexandru Cosovan und Daniel Tatarinov; hinten stehend: Ersatzspieler Alfred Klesse (Brett 8).

Nachdem wir bereits gegen zwei der ersten Drei und die letzten Beiden gespielt hatten, stand nun die Standortbestimmung, wo es in der Saison voraussichtlich hingeht, an. Wir empfingen den Tabellenvierten aus Buer, auf den wir vor dem Spiel jedoch nur einen Punkt Abstand hatten. Wir hatten leider zwei Ausfälle und so halfen Alfred an Brett 8 und Vaclav an Brett 7 aus der Vierten aus.

Der Kampf begann sehr unglücklich für uns, da Daniel einen Turm verlor und sein Gegner es schaffte dem Dauerschach auszuweichen, was sich Daniel daraufhin erhofft hatte, stand es sehr früh bereits 0:1 durch eine Niederlage an Brett 6. Weiter ging es dann mit einer Punkteteilung an Brett 7, wo Vaclav durch schlechte Erfahrungen in Endspielen in letzter Zeit doch lieber ins Remis einwilligte, wobei die Stellung auch recht ausgeglichen war. Den Ausgleich durfte dann meine Wenigkeit als Mannschaftsführer an Brett 2 selbst holen und auf 1,5:1,5 durch einen Sieg stellen. Danach folgten die nächsten zwei Remisen: An Brett 8 machte auch unser zweiter Ersatzspieler mit Alfred Remis und auch Pavlo an Brett 3 kam nicht über die Punkteteilung hinaus, jedoch sollte das nicht zu unserem Nachteil sein, denn an Brett 4 und 5 standen Uwe und Alex sehr gut, jedoch sah es an Brett 1 für Yavuz recht schwierig aus, da er einen gegnerischen Bauern auf der siebten Reihe zu verteidigen hatte. Uwe war stark aus der Eröffnung gekommen, doch sein Gegner hatte dann nochmal Gegenspiel erreicht und versuchte das Blatt nochmal zu wenden, jedoch setzte Uwe dann durch eine kleine Antäuschung zur Entscheidung an diesem Brett an und erzielte zum ersten Mal die Führung für uns. Alex hatte an Brett 5 ein schweres Endspiel vor sich mit Mehrbauern, bewies aber erneut seine starke Form und holte damit den 4. Punkt aus 5 und setzte auf 4,5:2,5. Yavuz konnte sich leider nicht mehr erwehren und musste unseren Gästen aus Buer noch einen Brettpunkt überlassen, wodurch wir einen knappen Sieg mit 4,5:3,5 einfahren konnten und den Sprung auf den 4. Tabellenplatz erreicht haben.

Am 04.02. im neuen Jahr steht jetzt der nächste Kampf an und wieder gute Jugendleistungen haben gezeigt, dass wir in dieser Liga sehr gut mitspielen können.

Verbandsbezirksliga, Gr. 3

Der OSV trauert um Hans Koch

Wie uns Schachfreund Robert Klein mitgeteilt hat, ist Hans-Georg Koch in der Nacht vom 30.11. auf den 1.12.2023 im St.-Josef-Hospital im Alter von 83 Jahren verstorben.

Mit 15 Jahren, so erzählte er es einmal dem langjährigen Vereinskameraden Andre Matzat, kaufte sich Hans sein erstes Schachbuch – auf Raten, denn leisten konnte er es sich als Lehrling noch nicht. So begann seine Schachkarriere, die ihn 1970 zum OSV führte. Dort wurde er bald ein wertvoller Teil des Vereins. Als Spieler war er in den Spitzenmannschaften aktiv. Als Mannschaftsführer trug er viele Jahre mit vollem Einsatz zu sportlichen Erfolgen bei und sorgte energisch für die Einhaltung der Regeln. Für seine Verdienste wurde er mit der Goldenen Ehrennadel des OSV geehrt. 2018 zwangen ihn körperliche Gebrechen zur Beendigung seiner Vereinsaktivität.

Hans’ große Leidenschaft war das Fernschach; hier errang er sogar den Titel eines Internationalen Meisters. Den meisten Vereinskameraden ist er aber vor allem wegen seiner geselligen Natur in guter Erinnerung geblieben. Seine Stimme sorgte an den Spielabenden bei den Teilnehmern für ein heimeliges Gefühl. Sein unfreiwilliger Weggang hinterließ eine spürbare Lücke; sein Tod ist ein weiterer schmerzhafter Verlust. Wie es unser Ehrenvorsitzender Alfred Schlya formuliert hat: Wir haben einen echten Schachfreund verloren. Doch die zahlreichen Geschichten über den legendären Hans Koch, der ein halbes Jahrhundert lang den Verein wesentlich mitgeprägt hat, wird man sich noch lange erzählen.