SF Kirchhellen III – OSV IV 4:4
Zu unserem letzten Saisonkampf (die letzte Runde haben wir spielfrei) reisten wir in Unterzahl an. Vier Stammspieler fehlten, zwei Ersatzspieler konnten gefunden werden, eine zweistellige Zahl von Kandidaten sagte ab. Letztendlich spielten Marcel Lohse (3), Jürgen Cziczkus (5), Alfred Klesse (6), Karl Hirtz (7), Julian Schwarz (8) und ich (1). Dafür fiel das Resultat überraschend gut aus.
Der Kampf begann mit relativ schnellen Remisen an den Brettern 6, 1 und 7. Jürgen Cziczkus gewann eine Figur, die er dann wieder verlor; danach endete auch diese Partie remis. Vier Punkte hatten unsere Gegner also schon, aber die beiden letzten Partien verliefen völlig anders als erwartet.
Marcel Lohse konnte am Königsflügel mit einem Bauern und Läufer den gegnerischen Turm so einklemmen, dass dieser vorläufig aus dem Spiel war; dafür erhielt der Gegner zwei Freibauern. Ein Remisangebot lehnte er mit Blick auf das noch mögliche Mannschaftsremis ab, obwohl er bei der Bedenkzeit deutlich im Nachteil war (sein Gegenüber hatte nach 30 Zügen gerade mal fünf Minuten seiner Hauptbedenkzeit verbraucht). Julian Schwarz sah sich mit einem Bauernsturm am Damenflügel konfrontiert, der zur Bildung eines Freibauern führte, welcher auch noch durch die schwere Artillerie unterstützt wurde; die Niederlage schien unausweichlich.
Doch dann geschah das, womit niemand mehr gerechnet hatte: Julians Gegner fand den Gewinnzug nicht und ließ einen Damentausch zu, durch den nebenbei auch der lästige Freibauer zu einem (vom Brett) entfernten Freibauern wurde. Im resultierenden Turmendspiel mit gleicher Bauernzahl lehnte auch Julian das Remis ab, gewann kurz darauf zwei Bauern, und sein Gegner gab ohne größere Versuche von Gegenwehr auf. Letzteres lag Marcels Gegner fern, aber Marcel marschierte zunächst mit dem König in den gegnerischen Königsflügel, um den feststeckenden Turm anzugreifen, der auch nicht mehr zu retten war. Dann marschierte der König zurück und zum Damenflügel, um seine verbliebenen Bauern zu sichern und den gegnerischen König einzuklemmen. Er behielt die Freibauern unter Kontrolle und umging sämtliche Pattfallen; einen Zug vor dem Matt durfte er dann die Gratulation entgegennehmen. Sehr schön gespielt!
So nahmen wir unerwartet doch noch einen Punkt aus Kirchhellen mit nach Hause. Nun können wir nur noch abwarten, was in der letzten Runde passiert. Platz Drei könnten wir noch halten, wahrscheinlicher ist ein Platz im Mittelfeld. (Rechenspiele gibt’s hier keine, weil noch nicht alle Ergebnisse gemeldet wurden.) Insgesamt war die Saison aber zufriedenstellend.