NRW-Klasse I 2014/15: Turm Lippstadt I – OSV I (5.10.2014)


Wie bei unserem letzten Mannschaftskampf gestaltete sich auch hier die Ankunft zum Spielort holpriger als der eigentliche Kampf selber. Auch diesmal standen wir vor verschlossenen Türen. Diesmal waren es die Türen der Julius Mensa der Europaschule Ostendorf, wo wir unseren 2. Mannschaftskampf in der NRW-Klasse auszutragen hatten. Und sie blieben auch geschlossen, bis etwa eine Viertelstunde vor Spielbeginn. Genau dann trafen unsere Gegner ein (etwas früher als der Schiedsrichter), öffneten die Türen und bauten in der verbliebenen Viertelstunde Bretter und Uhren auf. Fröhlich stimmte mich das nicht gerade.

Jedenfalls konnte der Kampf denn doch pünktlich um 11 Uhr beginnen und er gestaltete sich, wie gesagt, weniger holprig als der Auftakt zu selbigem. Und auch besser als von uns erwartet.

Thomas Groß, Fahrer und Ersatzspieler, kam an Brett 8 als Erster ins Ziel. Er gewann in 16 Zügen mit den schwarzen Steinen gegen seinen jugendlichen Gegner. Kurios dabei war, daß sein Gegner genau an der Stelle aufgab, als Thomas ihm nach vorherigem Figurengewinn mit seinem letzten Zug unverhofft eine taktische Möglichkeit eingeräumt hatte, die ihn wieder ins Spiel hätte kommen lassen. Sie war aber versteckt und nicht leicht zu finden, von daher braucht sich keiner der beiden Spieler zu genieren.

Ich selber konnte im Anschluß mit Weiß an Brett 1 meine eigene Partie siegreich gestalten. Ich fand mich anfangs besser im Meraner System zurecht als mein Gegner (so musste sein König in der Mitte verbleiben mangels Rochademöglichkeiten), was mich leider nicht daran hinderte ihm ernste Gegenspielmöglichkeiten einzuräumen. In seiner Zeitnot fand er diese aber nicht und somit konnte ich meinen Angriff durch einen spielentscheidenden Materialgewinn erfolgreich abschließen.

Jürgen Kaufeld hatte an Brett 2 ebenfalls wenig Probleme mit dem Sieg. Nach einer Bird-Eröffnung konnte er es sich leisten, lang zu rochieren und so kompromisslos den gegnerischen König angreifen, den sein Gegner mit der kurzen Rochade in Sicherheit zu bringen gedachte.

Andreas Söhnchen hatte an Brett 4 mit Schwarz leider weit weniger Glück. Nachdem er sich eine strategisch gute Position erspielt hatte, ging seine Stellung an einem taktischen Fehler zugrunde.

Thomas Weyh an Brett 7 konnte sein Spiel mit den weißen Steinen auch nicht erfolgreicher gestalten. Er erwehrte sich gegen die Benoniverteidigung, doch sein Gegner konnte durch ein Bauernopfer eine starke langfristige Kompensation erlangen, welche bis ins Endspiel reichte. Dort musste unser Mann dann auch die Waffen strecken.

Dafür gewann Andreas Voge an Brett 5 im Endspiel. Er hatte seinen Gegner zuvor dazu genötigt, eine Qualität gegen einen gefährlichen Freibauern zu opfern. Danach befanden sich nur noch am Königsflügel Bauern und Andreas musste die Überlegenheit seines Turmes gegen den Läufer seines Gegners nachweisen, was ihm auch souverän gelang.

Markus Jörgens konnte an Brett 6 ebenfalls einen Endspielsieg generieren, wobei die Weichen auf Erfolg bereits in der Eröffnung gestellt wurden. Sein Gegner hatte sich da verkombiniert oder Varianten durcheinander gebracht, jedenfalls gewann Markus zwei Leichtfiguren gegen einen Turm. Nach zäher Gegenwehr seines Kontrahenten konnte er im Endspiel seinen Materialvorteil um einen entfernten Freibauern vergrößern, was den Untergang des Weißspielers besiegelte.

Damit stand der Sieg für uns fest, nur unser Mann an Brett 3, Aleksej Litwak, musste sich noch quälen. Er hatte die undankbare Aufgabe, in einem perspektivlosen Leichtfigurenendspiel mit Minusbauern um das Unentschieden zu kämpfen. Bedauerlicherweise ohne Erfolg.

Hier der Endstand: http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2014/715/runde/2/

Abschließend bleibt zu vermerken (abgesehen davon, daß ich meine Mannschaftsberichte etwas früher anfertigen sollte), daß wir mit zwei Auftaktsiegen sehr gut und vor allem besser in die Saison gestartet sind als erwartet. Wenn nichts Dramatisches passiert, sollten wir entgegen ursprünglicher Befürchtungen mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben.

4 Gedanken zu “NRW-Klasse I 2014/15: Turm Lippstadt I – OSV I (5.10.2014)

  • 31. Oktober 2014 um 22:05
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    Das ist ein äußerst unsportliches Verhalten. Aber auch vom Schiedsrichter verlangt man eine Ankunft von 30 Minuten vor dem Spiel. Da wird man doch total nervös, wenn man sich die Frage stellt: sind wir überhaupt richtig?
    Ähnliches passierte Dinslaken in der 1. Runde Oberliga gegen PSV Duisburg. Zwar waren alle pünktlich da, aber nach Abgabe der Mannschaftsaufstellung (pünktlich), stellte sich heraus, dass der Raum in 60 Minuten an eine andere Gesellschaft vermietet ist. Man bezog einen anderen Raum nach hektischer Suche. Das Spiel begann um 11.20 und der Schiri zog den Heimspielern zu Recht jeweils 20 Minuten ab.

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    • 1. November 2014 um 20:53
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      Ich würde das Verhalten weniger als unsportlich wie vielmehr als unprofessionell beschreiben. Böse Absicht unterstelle ich bei den Lippstädtern niemandem. Es ist gut möglich, daß ihnen etwas bei der eigenen Anfahrt in die Quere gekommen ist. Jedenfalls habe ich meinerseits auf einen Protest verzichtet (obwohl ich, ehrlich gesagt, kurz davor stand), auch weil wir letzten Endes pünktlich beginnen konnten. Nur meine Laune war halt nicht die beste.

  • 1. November 2014 um 12:33
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    Danke für diesen Bericht Marcel…..

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  • 2. November 2014 um 10:11
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    Normalerweise ist das ja auch alles nicht so dramatisch, wenn man ein paar Minuten warten muss. Aber Lippstadt spielt eben in einem großen Schulkomplex mit vielen Gebäuden und noch mehr Eingängen. Wenn dann kurz vor Spielbeginn niemand da ist, läuft man planlos durch die Gegend, weil man denkt, man habe den richtigen Eingang nicht gefunden. Das war schon ziemlich ärgerlich!

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