Obwohl der letzte Kampf gegen Sterkrade-Nord für die Vierte eher suboptimal verlief, reichte ein 5:3 am Ende aus, um den zweiten Platz in der Tabelle zurückzuerobern — dank der Dritten von Schwarz-Weiß, die ihre weiße Weste bewahrte. Eine Gratulation an die überragende Mannschaft dieser Liga dürfte wohl auch ohne Eigennutz angebracht sein.
Aber, wie bereits erwähnt, den Verlauf unseres Kampfes hatten wir uns etwas anders vorgestellt, zumal wir ja für den Fall eines 4:4 von SWOB gegen Bottrop III noch Mannschaftspunkte gutmachen mussten. Zwar gewann Hans Koch seine Partie ziemlich schnell und souverän, was bei diesem Gegner keineswegs selbstverständlich war, und Rudi Cordsen machte mit seinem Remis sicher auch nichts falsch. Auch an den hinteren Brettern, wo es unsere Spieler mit noch ziemlich unerfahrenen Jugendlichen zu tun hatten, lief alles nach Plan: Alfred Klesse, Jürgen Wawrzyniak und Helmut Junge konnten Materialgewinne erzielen und routiniert in Siege ummünzen. Und Niclas Kohl konnte gegen den „alten Haudegen“ Herbert Bobovnik, obgleich zwischenzeitlich etwas in Bedrängnis geraten, noch ein beachtliches Remis herausspielen.
Den erhofften hohen Sieg verhinderten dann aber Uwe Rippke und ich mit einem Doppelfehler. Ich übersah in klarer Gewinnstellung eine Springergabel, die ich einige Züge zuvor in fast identischer Stellung noch gesehen und pariert hatte, und stellte dadurch mal eben eine Dame weg. Bei Uwe war das Versagen nicht ganz so katastrophal, aber nachdem er in komfortabler Stellung ein Remisangebot abgelehnt hatte, verrechnete er sich bei einer Kombination und landete letztendlich in einem Endspiel mit zwei Bauern weniger, das unmöglich zu halten war.
Somit hieß es nun abwarten und hoffen, und gegen halb Sieben wurde es dann durch das „Portal 64“ offiziell: Wir haben es auf Platz Zwei geschafft!
Optimal war bei diesem Kampf nur der unveränderte Mannschaftsgeist, der sich (neben dem freundschaftlichen Umgang und dem gegenseitigen Anspornen) unter anderem auch darin äußert, dass wir — trotz der beiden unvermeidlichen krankheitsbedingten Ausfälle von Rudi Cordsen und Hans Koch — die gesamte Saison ohne einen einzigen Ersatzspieler aus einer anderen Mannschaft absolviert haben, etwas, das ich als Mannschaftsführer noch nicht allzu oft erleben durfte. Für diesen Zusammenhalt möchte ich allen Mannschaftskameraden herzlich danken!