Es war das zweite Mal, dass wir gegen einen DWZ-schwächeren Gegner antreten durften (oder mussten), und wie in der vorigen Runde konnten wir uns mit 6:2 durchsetzen – eine wichtige Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt.
Den Auftakt machte Rudi Cordsen mit einem Eröffnungssieg: Im Budapester Gambit führte er den Weißen vor, ruinierte dessen Königsstellung, gewann die Qualität und wenig später die Partie. Leider sorgte der eigentlich eher zu den soliden Spielern zählende Helmut Junge zunächst für den Ausgleich; er verlor kurzzeitig die Konzentration und griff bei einer Abtauschaktion fehl, was seine Gegnerin konsequent nutzte. Glücklicherweise blieb es unsere einzige Niederlage an diesem Tag.
Norbert Bombach schien mir bis ins Endspiel immer eine etwas aktivere Stellung zu haben, konnte die Remisbreite aber wohl nicht überschreiten und „nur“ einen halben Punkt beisteuern. Auch Jens Nover hatte sich Hoffnungen auf einen Gewinn gemacht, den Weg dorthin aber nicht gefunden und vereinbarte ein Remis. Dagegen zeigte sich Alfred Klesse in seinem Endspiel überlegen. Leider habe ich die Gewinnzüge verpasst – im einen Moment schien mir die Stellung noch relativ ausgeglichen, und im nächsten vermeldete Alfred schon den Sieg. Naja, besser ich habe den Gewinn verpasst als er…
Niclas Kohl, der in der letzten Runde leider krankheitsbedingt gefehlt hatte, war jetzt wieder voll da: Bereits in der Eröffnung ging er aggressiv im Zentrum vor und sicherte sich einen Vorteil, den er souverän in einen Punkt ummünzte. Nach dem Remis gegen einen über 400 DWZ-Punkte stärkeren Gegner jetzt also der erste Saisonsieg.
Frank Hauffe legte seine Partie auf einen scharfen Kampf an; nach einigen Scharmützeln konnte er dem gegnerischen Läuferpaar verbundene Freibauern entgegensetzen und schließlich mit einem taktischen Schlag den Gewinn forcieren. Ich selbst spielte mal wieder die längste Partie; nach einem riskanten Bauerngewinn musste ich zunächst um positionellen Ausgleich kämpfen, konnte dann aber nach zähem Ringen im Springerendspiel den Mehrbauern verwerten.
Durch diesen zweiten 6:2-Sieg in Folge konnten wir auf den geteilten fünften Tabellenplatz klettern (punktgleich nach Mannschafts- und Brettpunkten mit SV Horst V) und uns einen Vorsprung von zwei Mannschafts- und 6,5 Brettpunkten auf den Achtplatzierten erarbeiten, so dass wir den letzten Kampf gegen den Tabellenführer relativ entspannt angehen können.