Marcel Becker
Das Ergebnis vorneweg: Der Kampf wurde von uns mit 4 – 0 gewonnen. Angetreten sind wir an den Brettern 1 – 4 mit Vlastimil Hort, Marcel Becker, Dragos Ciornei und Claus Nissen. Unsere Gastgeber stemmten sich uns mit Bernd Laudage, Oliver Heisterkamp, Bruno Fiori und Arno Bensch entgegen.
(Fotos: Alfred Klesse)
Obwohl wir auf dem Papier klar favorisiert waren, lief es in der Praxis nicht ganz so glatt ab. Vlastimil spielte zwar an Brett 1 eine (für meine Begriffe) positionelle Musterpartie und auch an Brett 4 führte Claus den „Sizilianer“ souverän nach Hause. Dafür gab es an den Brettern 2 und 3 wackelige Momente. So hatte Dragos zwar in seiner Schottischpartie zwar durch kluges taktisches Abwickeln einen langfristigen Stellungsvorteil erspielen können, indem er die Bauernmehrheit seines Gegners am Königsflügel entwertete (und nebenbei das Rochaderecht nahm). Im Gegenzug stand sein schwarzer Springer etwas gefährdet und er hinkte auch leicht in der Entwicklung hinterher. Letzten Endes konsolidierten sich die Verhältnisse auf dem Brett in seinem Sinne, so daß dem Erfolg nichts im Wege stand. Bei mir selber gestaltete sich die Lage deutlich schwieriger. Nachdem ich mir in der Retieröffnung eine zwar nicht vorteilhafte, aber durchaus bequeme Stellung erspielt hatte, verfolgte ich früh im Mittelspiel aufgrund einer Fehlberechnung einen verfehlten Plan. Das brachte mich an den Rand der Niederlage. Umbiegen konnte ich die Partie nur mit Mühe dank glücklicher taktischer Möglichkeiten und vor allem den üblichen Schwierigkeiten wegen, die sich für meinen Gegner aufgrund starker Zeitnot ergaben.
Somit ergab sich besagter haushoher Sieg, der aber eben auch etwas niedriger hätte ausfallen können.